Gemeindefreizeit auf Borkum
Ich bin die Steffi und dazu verdonnert, einen Reisebericht über unsere Gemeindefreizeit zu schreiben – weil ich das angeblich immer so schön mache! Wie kann man bei so einem Kompliment nein sagen?!
Nun denn…
Die Reise war lange – und gut – geplant, wir können froh sein, dass wir noch mitfahren konnten, denn sie war schnell ausgebucht. Unser Pastor Fiedy hat alles ganz hervorragend geplant und durchgeführt und hat sich um alles und jeden rührend gekümmert. Ihm sei herzlicher Dank!
Wir konnten schon am Sonntag beim Gottesdienst unser Gepäck abgeben, Fiedy hat es dann am Montag in den Bus geladen, wir mussten nur noch einsteigen und uns zur Fähre nach Emden kutschieren lassen. Am Anleger auf Borkum stand schon das kunterbunte Inselbähnchen. Wir waren gewarnt worden vor den hohen Stufen beim Einsteigen, aber inzwischen haben sie einen knallgelben Waggon mit Rampe eingesetzt und so hatten auch wir Rollatorfahrer keine Probleme.
Unser Quartier im Zentrum lag direkt am Neuen Leuchtturm (von 1879 – der alte war durch ein Feuer zerstört worden). Die ev.-reformierte Freizeitstätte „Haus Blinkfüer“ besteht aus drei nahe beieinander liegenden Häusern. Unsere Gruppe hatte die Villa Gerhards für sich allein, mit hübschen Zimmern und Aufenthaltsräumen, wo man sich abends traf und klönen (oder auch fernsehen ) konnte, nachdem wir im Haus Blinkfüer kulinarisch verpflegt worden waren.
Die erste Nacht habe ich lange am offenen Fenster unseres Zimmers im dritten Stock gesessen. Wir hatten nämlich einen traumhaften klaren Sternenhimmel und rechts vom Fenster stand der Leuchtturm und ließ seine Strahlen über Borkum hinaus schweifen.
Nach dem Frühstück am Dienstag hatte unser Pastor eine Andacht vorbereitet, musikalisch begleitet von Beate Pophanken. Danach war Freizeit nach Belieben. Nach dem Mittagessen haben wir eine Kutschfahrt mit zwei Kutschen über die Insel gemacht. Wir hatten eine fröhliche Kutscherin, die uns ausführlich über das Inselleben und ihre braven Pferde informierte. So erfuhren wir zum Beispiel, warum die Dünen so üppig mit Heckenrosen (noch blühend, aber schon mit roten Hagebutten) bepflanzt sind. Die verbreiteten Wurzeln verhindern, dass der Wind den Sand verweht. Unterwegs gab es eine Unterbrechung in einem Bauernkaffeegarten. Der dort servierte riesige Windbeutel mit viel Sahne und Kirschen war nicht zu schaffen – es hätte am Abend eines Verdauungsschnäpschens bedurft, den gab es aber nicht im „Blinkfüer“.
Eine Andacht hatten wir am Mittwoch auch, nach einem kurzen Spaziergang vorbei an der Walknochenstrasse (!) erreichten wir die besonders hübsche reformierte Kirche Borkums – es war etwas für`s Herz!
An diesem letzten Tag hatten wir noch viel Zeit zum Bummel, Mitbringsel einkaufen, Strandwandern am Nordstrand. Manche radelten auf der Insel herum. Und am Abend trafen wir uns wieder in dem hübschen Aufenthaltsraum. Beate hatte wieder ihre Gitarre dabei und wir haben gesungen, manche schön, andere nur laut, aber gern. Von „In der Stille angekommen“ über „Dat du min Leevsten büst“ bis „Weine nicht, wenn der Regen fällt – dam, dam“ war alles dabei. Es gab auch Wein, Bier und Wasser!
Verabschiedet haben wir uns am Morgen beim fürsorglichen Küchenpersonal mit dem Friedenslied „Hevenu Shalom aleichem - wir wünschen Frieden für die Welt“! Nötig haben wir es so sehr!
Die Rückfahrt, jetzt mit etwas Wehmut erfüllt, verlief wie am Montag die Hinfahrt. Petrus hat es gut gemeint, der Wind ließ uns die Hitze ertragen und hat auch die Seelen freigepustet!
Zu danken haben wir den vielen Christen, die aufmerksam auf uns alten Klapprigen und Tüddeligen aufgepasst und uns geholfen haben. Es war eine schöne Reise! Danke Euch und danke Gott!
Herzlichst Eure
Otto und Steffi Wupper