Ein Ausflug für Tropentaugliche!
Begleitet von gnadenlosem Sonnenschein und über 30 Grad traf sich eine nette Seniorenrunde im August bei der Nazarethgemeinde in Twist um sich im dortigen Bibelgarten erklären zu lassen, wie es wohl im Garten Eden ausgesehen hat. Dies übernahm Frau Dr. Hirndorf, die eine wirkliche Begabung hat auch komplexe Sachverhalte nicht nur interessant, sondern auch locker und spannend zu vermitteln. Sie zeigte uns viele Pflanzen und schlug den Bogen zu entsprechenden biblischen Szenen. Dies alles erfuhren wir nicht trocken und wissenschaftlich, sondern lebendig und manchmal auch mit einem Augenzwinkern, wenn sie z. B. mit uns diskutierte, ob der gute alte Luther nicht ein wenig gemogelt habe, als er Eva ausgerechnet einen Apfel unterschob…
Nach einer opulenten Kaffeetafel im Gemeindehaus sollte es eigentlich ins Bargerveen gehen, aber die große Hitze machte es ratsam Plan B zu aktivieren. Wir fuhren also in ein kleines verwunschenes Moordorf, das wir bequem zu Fuß erkunden konnten. Man wähnte sich in einer ganz anderen Welt, denn dieses Dorf bestand aus lauter uralten Höfen mit Reetdächern und uralten Bäumen, wirklich ein kleines (und schattiges) Paradies. Und das Schönste: Es wurde noch nicht von japanischen Reisebussen entdeckt! Und damit das auch so bleibt verschweigt der Berichter den Namen dieses Kleinodes, abgesehen davon, daß er ihn auch schon vergessen hat.
Zum Schluß führte uns Frau Hirndorf noch zu einem Naturschutzprojekt von erstaunlicher Größe. Dort werden große Herden von Schafen und Rindern zur Landschaftspflege gehalten und zwar in einer sich wirtschaftlich selbst tragenden Konzeption. Natürlich war dies mit großen Eingriffen in bestehende Strukturen verbunden, die aber von der holländischen Bevölkerung mitgetragen wurden. Da konnten wir nur staunen, denn in Deutschland mit seiner Kultur der gegen alle Veränderungen kämpfenden Bürgerinitiativen wäre dies kaum vorstellbar.
Vollgestopft mit Eindrücken und Erkenntnissen kehrten wir mit ganz großem Dank an die Veranstalter wieder nach Hause zurück.
Günther Dürr.